Tanzendes Licht – SJO & Camerata Bern & Markus Stockhausen

Ermöglicht und initiiert durch die Securitas AG zum Anlass ihres 100jährigen Jubiläums hat das SJO im Herbst 07 zusammen mit dem Streichorchester Camerata Bern ein exklusives Programm erarbeitet. Ein Werk mit dem Titel “Tanzendes Licht – eine Hommage an Paul Klee” für Solotrompete, Streichorchester und BigBand ist vom musikalischen Grenzgänger, Trompeter und Komponisten Markus Stockhausen für diese beiden Orchester geschaffen worden.

Der SJO-Pianist und Arrangeur Philip Henzi hat dem Projekt das Werk „Trimorphum“ beigesteuert, welches am 20. November 2007 im Auditorium des Zentrum Paul Klee zur Uraufführung gelangte.

Markus Stockhausen über “Tanzendes Licht
Inspiriert durch Klee kam ich auf ein Bild, das mich seit vielen Jahren begleitet, und das ich jetzt vertonen wollte. Die meisten Menschen kennen es: man steht an einem grossen Wasser, einem See, oder am Meer, die Sonne senkt sich und man sieht eine Lichtstrasse auf dem Wasser: abertausende kleine tanzende Lichtfunken auf den Wellen. Dieses Bild hat mich oft tief berührt, es hat etwas von der ewigen Seelenwanderung, der ständigen kosmischen Metamorphose: die Lichtfunken entstehen und sind blitzartig wieder verschwunden. Alle tanzenden Funken zusammen sind das Leben, voll impulsiver Kraft.

Beide Ensembles, die Camerata Bern und das Swiss Jazz Orchestra, kommen gleichwertig zur Geltung. Oft dialogisieren sie oder ergänzen sich je nach der Funktion der Instrumente. An einigen Stellen werden sie zu einem kraftvollen, homogenen Klangkörper verschweisst, getrieben vom Schlagzeug und dem E-Bass, der eine tragende Funktion im Stück hat. Ausser der Solotrompete wollte ich möglichst vielen Solisten des Jazz Orchestra die Möglichkeit zur Improvisation geben, um eine grosse Farbigkeit und Lebendigkeit zu erhalten.

Philip Henzi über Trimorphum
Eröffnet wird das Stück mit dem Streichorchester. Langsam integrieren sich vereinzelt Instrumente aus der Big Band, welche mit der Zeit überhand gewinnt, um im nächsten Moment wieder den Streichern die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers zu gewähren. Nach einem kurzen Big Band Feature übernimmt ein Posaunensolo die Überleitung zum Schlussteil, in welchem neues melodisches Material zu hören ist.

Mein Anspruch an das Werk war von Anfang an, dass es für alle Instrumente interessante Passagen enthalten und insgesamt kurzweilig sein soll. Ausserdem habe ich den Wunsch, dass die Komposition auf die dynamisch herausfordernde Besetzung mit einem Übergewicht an Blasinstrumenten und einer Minderheit an Streichern in dem Masse eingeht, dass eine rein akustische, nicht verstärkte Aufführung möglich ist.
Philip Henzi, im August 2007


Das gemeinsame Musizieren geschieht mit gegenseitigem Respekt und auf höchstem Niveau:
Mit einem Ohr in der Klassik, mit einem Fuss im Jazz entspinnt sich ein Joint Venture, das Stilschubladen sprengt und den unterschiedlichen Konzertkulturen dennoch Rechnung trägt.
Der Bund

Swiss Jazz Orchestra